Früher oder später steht fast jeder vor der Frage, gesetzlich oder privat versichert sein.
Viele Faktoren spielen bei der Entscheidung eine wichtige Rolle. Der persönliche Gesundheitszustand, die Familienplanung, aber auch die immer wieder im Raum stehende Frage nach dem vermeintlich besseren System. Welche Variante die für Sie bessere ist, lässt sich meist erst nach einer gründlichen Analyse ableiten.
Solange noch keine Entscheidung getroffen wurde bzw. solange man aufgrund gesetzlicher Bestimmungen – Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit oder einmaliges Überschreiten der Versicherungspflichtgrenze in Höhe von derzeit 50.850 EUR – keine Möglichkeit hat, sich privat zu versichern, stehen dem Kunden mehrere Möglichkeiten im Rahmen von Zusatzversicherungen mit oder ohne GKV-Vorleistung sowie Optionstarifen zur Verfügung.
a) Krankenvollversicherung:
Anders als bei der Gesetzlichen Krankenversicherung, ist der Beitrag in der Privaten Krankenversicherung nicht gehaltsabhängig, sondern bestimmt sich durch den Gesundheitszustand, das Geschlecht und das Eintrittsalter. Außerdem stehen dem Versicherten die gewählten Leistungen dauerhaft zur Verfügung und können seitens des Versicherers nicht verschlechtert oder gestrichen werden. Bei der Wahl der privaten Krankenversicherung sollte vor allem auf die Auswahl eines beitragsstabilen Versicherers mit einem adäquaten Leistungsniveau Wert gelegt werden. Welche Gesellschaft und welche Tarife für Sie in Frage kommen, hängt von den zu versichernden Leistungen ab, die Ihnen persönlich wichtig sind.
b) Krankenzusatzversicherung
Für gesetzlich Versicherte besteht die Möglichkeit, den Versicherungsschutz der GKV durch private Zusatzbausteine zu ergänzen. Auch hier sind die Optionen vielfältig und abhängig von ihren Wünschen und Ihrem persönlichen Bedarf. Die gängigsten Leistungen im Bereich der Krankenzusatzversicherung sind die stationäre Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer sowie die privatärztliche Behandlung im Krankenhaus.
c) Optionstarif
Der Gesundheitszustand ist ein entscheidendes Kriterium beim Eintritt in die Private Krankenversicherung. Die Privaten Krankenversicherer sind berechtigt, Anträge mit Beitragszuschlägen oder Leistungsausschlüssen zu versehen, sofern eine entsprechende Vorerkrankung des Antragsstellers vorliegt. Auch eine komplette Ablehnung des Versicherungsschutzes ist möglich. Wir empfehlen daher sich frühzeitig mit dem Thema Krankenversicherung zu befassen. Die meisten Gesellschaften bieten die Möglichkeit, sich gegen einen moderaten Beitrag von 60-80 EUR pro Jahr den späteren Eintritt in die private Krankenversicherung zu sichern. Entscheidend ist hierbei der Gesundheitszustand beim Abschluss des Optionstarifs. Künftige Gesundheit verschlechternde Umstände werden beim späteren Wechsel in die PKV nicht mehr zur Prüfung herangezogen.
d) Krankentagegeld
Ob Angestellter oder Selbständiger, die Absicherung der privaten Lebenshaltungskosten über eine Krankentagegeldversicherung ist von großer Bedeutung. Während der Angestellte 6 Wochen Lohnfortzahlung zu erwarten hat, steht der Selbständige ab dem ersten Tag ohne Einkünfte da, sofern er nicht entsprechend vorgesorgt hat. Eine bedarfsgerechte Absicherung für den längerfristigen Krankheitsfall sollte daher zu jedem Absicherungskonzept gehören.
e) Pflegezusatzversicherung
Ein Thema das auch heute noch gerne verdrängt wird, ist die unangenehme Situation des Pflegefalls. Natürlich gehen die meisten Menschen davon aus, dass man nie oder erst in hohem Alter von dieser Thematik betroffen ist. Dabei ist es gerade in jungen Jahren sinnvoll, sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Aufgrund des auch statistisch gesehen relativ geringen Risikos, sind die Beiträge für eine zusätzliche Absicherung im Pflegefall in jungen Jahren sehr moderat. Man sorgt jedoch schon für später vor. Es dürfte bekannt sein, dass die Pflegepflichtversicherung sowohl bei häuslicher als auch bei stationärer Pflege bei weitem nicht ausreichen wird, um die tatsächlichen Pflegekosten zu decken. Da Angehörige – je nach familiärer Konstellation – verpflichtet sind, sich an den entstehenden Pflegekosten zu beteiligen, ist es ratsam, sich frühzeitig mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.